… ich bin ja eigentlich kein Pixel-Peeper und halte viele Diskussionen dazu für überflüssig. Das ist aber meine persönliche Meinung – lese aber trotzdem gerne alles was so in den Blogs und Boards steht 🙂 . Denn ich bin da gerne zwiegespalten und zwei Herzen schlagen in meiner Brust. Weil ich liebe die Technik, das ganze drumherum, was mit der Fotografie zu tun hat, fachsimple total gerne und kann mich darin auch irgendwie verlieren. Aber im Wesentlichen und im Endeffekt geht es mir dann doch in erster Linie darum, ein gutes Foto zu machen und mit dem Foto meine Kunden, Freunde, Familie und auch mich zu begeistern. Und das ist meine erste Motivation, mein Ansporn und meine Leidenschaft. Aber irgendwie tief in mir drin, lebt da dann doch noch der Pixel-Peeper, dem es vor allem auf Schärfe ankommt und der Technik-Nerd, der dann auch gerne mal sein eigenes Equipment „battled” (The Battle: Oly OM-D EM-1 vs. Canon 5D Mark II). Also Ihr seht meinen Spagat. Und vor diesem Hintergrund hatte ich jetzt mal folgendes gemacht: Meinen persönlicher Fuji-Raw-Entwickler-Vergleich – und nur für mich ohne Anspruch auf irgendwas!
Ich bearbeite und organisiere ja seit langem meine Fotos in Lightroom Classic CC. Das klappt auch sehr gut, wobei ich sicherlich nicht alles von Lightroom ausreize aber meinen Workflow in der Bearbeitung gefunden habe – und Adobe ja in den letzten Jahren auch tolle Features gebracht hat. Letztens hatte ich mein ganzes Canon Geraffel verkauft, denn ich setze seit geraumer Zeit auf die SystemCams von Olympus und Fuji. Ihr kennt und wisst um meine Motivation hinsichtlich Größe, Gewicht etc.. Mit der kleinen Oly ist auch alles schick in der Bearbeitung, bei der Fuji bin ich immer mal wieder ins Grübeln gekommen, ob Lightroom das wirklich perfekt packt mit der RAW-Entwicklung. In den Boards liest man dazu ja auch einiges, was den Fuji X-Trans-Sensor und Lightroom anbelangt.
Oder lass ich mich davon einfach nur kirre machen? Denn ich hatte neulich ein Shooting bei einem Kunden mit der Fuji X-T3 und hatte dann wie immer alles in Lightroom bearbeitet. Shooting war super und wie ich fand die Bearbeitung in LR auch und der Kunde war auch hoch zufrieden. Es fielen die Worte, “ich finde die Fotos mega, haste wirklich eine gute Arbeit geleistet“. Also alles richtig gemacht 🙂 . Nix desto trotz, hat mir die Fuji vs. Lightroom-Nummer keine Ruhe gelassen und ich habe mir bei der Bearbeitung die Frage gestellt, geht Raw mit Fuji außerhalb von Lightroom besser? Und habs dann mal angepackt und unterschiedliche Entwickler getestet.
Was stand zur Auswahl? In vielen Blog-Beiträgen und auf den Boards wird ja Capture One als gute Alternative generell und als Tipp besonders für die Fuji-Raws gehandelt. Allerdings habe ich mich immer gescheut, die Euronen für die SW oder für das Abo auszugeben, ist ja nicht gerade günstig. Seit der Photokina letzten Jahres haben aber die Dänen ja die kostenfreie Express-Variante für Fuji herausgebracht. Und die Version 12 davon hatte ich jetzt auch mal installiert und mit ein paar Fuji-Test-Raws ausprobiert. Vom Ablauf und Handling ähnlich Lightroom … aber für mich irgendwie zu sperrig. Oder vielleicht habe ich nur keine Lust mich neu einzugrooven oder ich habs nicht kapiert 🙂 ? Alternativ zur Alternative habe ich auch noch Luminar in der Version 3 auf dem Rechner und die Raws hier auch noch mal drübergenudelt. Hmh, auch mit Luminar werde ich nicht so richtig warm …. oder vielleicht habe ich auch hier nur keine Lust mich neu einzugrooven oder kapiere das auch nicht 🙂 🙂 ? Wobei ich ganz deutlich unterstreichen muss, ich habe die beiden Alternativen nur mal eben “on the fly” getestet und sicherlich bieten die Programme für den ein oder anderen mehr Potential und Vorteile als für mich aktuell (mein Capture One Express bietet auch nur einen Ausschnitt und nicht den Umfang der Vollversion). Was mich nur interessierte, können die 2 Raw-Entwickler hinsichtlich Schärfe und Kurz-Entwicklung gegen meinen Platzhirschen bei den Fuji-RAFs punkten und mich spontan überzeugen?
Von daher habe ich ein paar Shots mit der Fuji X-T3, dem Fujinon XF 23mm F1.4 R mit 1/125 Sek, Blende 2,2, ISO 2000 gemacht und die RAF’s dann in Lightroom Classic CC, Capture One 12 Express und Luminar 3 in jeweils zwei Varianten rudimentär entwickelt: Variante 1. nur geschärft – Variante 2. geschärft und die Automatiken angewendet. Das Ergebnis seht Ihr im Uhrzeigersinn und ohne Export-Schärfung als JPG in 100% Qualität bei 300 PX exportiert:
Und die ganze Bilderreihe wie oben auch im Uhrzeigersinn noch mal am Bildschirm in der Vorschau neben-/ untereinander verglichen:
Und was ist jetzt mein persönliches Fazit? Hmh, sicherlich haben alle Programme ihre Stärken und Schwächen und schön ist, dass sich jeder von uns das Tool aussuchen kann, was die individuellen und persönlichen Anforderungen erfüllt. Ich dachte ja, dass ich mit dem Quick-Check sofort leidenschaftlich von den Alternativen geflasht bin. Das war jetzt nicht so. Bei den Schärfungen erkenne ich nicht wirklich wesentliche Unterschiede – ggf. bin ich auch dazu nicht in der Lage oder ich sehe es einfach nicht 🙂 ? Vom Handling her bin ich aktuell auf Lightroom gepolt und spul meinen Workflow in der Bearbeitung routiniert ab. Und Lightroom hat für mich alles, was ich brauche. Ja, die Geschwindigkeit und die Gedenksekunden während die Daten in die Vorschauen geladen werden, ist nervig aber ansonsten bin ich schon zufrieden. Wenn’s mal besonders sein soll, greife ich auf die Nik-Tools zu und alles ist gut. Heißt für mich, ich werde nicht grundsätzlich wechseln – der Aufwand wäre aktuell für mich zu groß und die tausenden von Bildern aus Lightroom und meine Bildverwaltung neu zu organisieren und die damit verbundene Orga scheue ich. Und so richtig erkenne ich auch nicht den “Schärfe-Mehrwert” der anderen Raw-Entwickler. Bei den Automatiken arbeiten alle unterschiedlich aber das ist ja auch persönlicher Geschmack und in Lightroom habe ich mit den Presets/ Profilen/ VSCO’s jede Menge Potential … oder vielleicht habe ich nur mal wieder keine Lust mich neu einzugrooven oder kapiere das auch nicht 🙂 🙂 🙂 ?
PS: Nachdem ich dem Poxonauten von dem Testing erzählte, kam er noch mit dem Iridient Developer für die Fuji um die Ecke. Ich hatte davon gehört aber alleine der Name klingt für mich nach Raumschiff Enterprise und Captain Kirk. Und wie Captain Kirk erscheint mir auch die Download-Webseite wie aus den 70er :-), die habe ich dann gleich geschlossen – also nix für mich und kann dazu nix sagen. Ggf. ist der Entwickler geil, probiert’s aus.
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